Das vorliegende Buch basiert auf der Dissertation "Die Freiherren von Redern und ihre Welt". Es hat zum Ziel, eine geschlossene, selbstverständlich nicht bis ins letzte Detail gehende Darlegung des Wirkens des adeligen Geschlechts der Freiherren von Redern in Böhmen in den Jahren 1558 bis 1621 zu geben. Der Sinn des Buches besteht darin, die gesellschaftlichen, politischen, kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Wechselbeziehungen der Region Nord-Böhmen mit den Vorgängen im Königreich Böhmen in der frühen Neuzeit so zu durchleuchten, wie es bisher nicht geschehen ist. Der vorliegende Text wurde auf der Basis der bisher noch nicht herausgegebenen bzw. edierten Quellen verfasst, die in den Archiven in der Tschechischen Republik und im Ausland aufbewahrt werden (Deutschland, Österreich, Polen, Ungarn). Der Autor benutzte auch die zeitgenössischen privaten und offiziellen Quellen (Korrespondenzen, Tagebücher, Memoiren, amtliche und juristische Einträge). Er verarbeitete ferner die bisherige regionale deutschsprachige Literatur sowie die ältere und neuere tschechische und ausländische Fachliteratur. Thematisch geht der Text nicht nur von den erhaltenen Quellen des 16. und 17. Jahrhunderts aus, die sich direkt auf dieses Adelsgeschlecht beziehen. Auch die spätere Wahrnehmung und Bewertung derer von Redern in den Schriften deutscher Heimatforscher in Nordböhmen bis zum Jahre 1945 werden untersucht. Selbstverständlich sind die Ergebnisse der regionalen Forschung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einbezogen worden.

Der methodologische Teil der Darlegung bietet auch Vorschläge für weitere noch zu erforschende Bereiche. Er informiert über die Schwierigkeiten, denen man bei der wissenschaftlichen Untersuchung und gleichzeitig bei der Regionalgeschichtsforschung durch Fachleute sowie Laien begegnen kann.

Das Buch ist in drei große Teile gegliedert. Der erste, "Erkennen, verstehen, bewerten" genannt, gibt Einblick in Arbeitsmethoden und Geschichtsauffassung der einzelnen Monographien der deutschen Regionalhistoriker, zeigt die Möglichkeiten der Fortsetzung der Geschichtsforschung über die älteren Themen, berücksichtigt aber auch allgemein vergleichbare Ergebnisse tschechischer Historiografie vom Ende des 20. Jahrhunderts.

Das zweite, umfangreichste Kapitel mit dem Titel "Geronnene Zeit - verschwundene Zeit" legt eine chronologisch und thematisch verbundene Erklärung der Geschichte der Freiherren von Redern von ihrer Ankunft in Böhmen 1558 bis zur Konfiszierung der Güter und zum erzwungenen Exil 1621. Es betrachtet die wichtigsten Persönlichkeiten des Geschlechtes der sog. Friedländer Linie der Freiherren von Redern und bewertet ihre politischen, verwaltungsrechtlichen, kulturellen und geistigen Handlungen. Der Autor bemüht sich um Einblick in die Gedankenwelt der Aristokratie in ihrer Verflechtung mit dem nächsten und ferner liegenden Umfeld.

Der dritte Teil, "Gedenken und Vergessen", zeigt die von Redern und ihre Geschichte in den Vorstellungen der Dramatiker, Belletristen und Schriftsteller, vor allem aus deutschsprachiger, teilweise auch aus tschechischer Sicht. Er beinhaltet ebenfalls eine Würdigung der Ära der Freiherren von Redern in Böhmen sowie eine kurze Abhandlung über weitere Bereiche der Forschung, durch die man nicht nur die Kenntnisse über dieses Adelsgeschlecht erweitern und vertiefen kann.

Im letzten Kapitel "Quellen der Erkenntnisse" sind alle benutzten Archivquellen in der Tschechischen Republik und im Ausland angeführt sowie die Bibliotheken. Die Bildbeilagen am Ende des Buches stellen bedeutende Baudenkmäler und ihre künstlerische Gestaltung, auch Grabdenkmäler, Porträts und andere Artefakten vor, die durch das Adelsgeschlecht derer von Redern veranlasst wurden und in der Zeit der Verwaltung ihrer Domäne in den Jahren 1558-1621 entstanden sind.

Das Hauptthema des Buches ist eine überregionale Darstellung der Geschichte der Freiherren von Redern, die aus Schlesien stammten. Es ist das Bestreben des Autors zu zeigen, wie vor allem die Regionalforschungen deutscher Historiker und Heimatforscher in den Jahren 1763-1945 realisiert wurden. Beide Jahre sind nicht zufällig gewählt. Das erste markiert die Ausgabe der bisher wenig geschätzten, für die Städte Friedland und Reichenberg gemeinsamen Chronik des in Reichenberg (Liberec) geborenen Johann Carl Rohn, eines Chronisten der barocken Geschichtsschreibung. Das zweite Jahr bezieht sich auf die Aussiedlung der überwiegenden Mehrzahl der deutschsprachigen Bevölkerung am Ende des zweiten Weltkriegs. Damals ist es zur Unterbrechung der Kontinuität der historischen Forschung und zum zeitweiligen oder dauerhaften Verlust vieler wichtiger Informationen gekommen. Die "fachliche" Regionalliteratur ist begreiflicherweise schon inhaltlich und methodologisch veraltet und selbst schon historische Quelle geworden.

Die heimatgeschichtliche Schriftsteller-Tätigkeit lag zur Zeit der Romantik bis Ende der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Händen Geistlicher, Beamter oder historischer Topographen. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte die Entwicklung der historischen Forschung, die auch Fachhistoriker geschrieben haben. (Ein Beispiel dafür ist Dr. Hermann Hallwich). Es entstanden verschiedenste historische regionale Sammelschriften, deren Kontinuität in vielen Fällen erst im Jahre 1945 endete. Eine jüngere Generation der Forscher repräsentieren dann schon Lehrer aus Reichenberg (Liberec) und seiner Umgebung, teilweise auch Journalisten, weil auch regionale Zeitungen der Heimatgeschichte einen nicht unwichtigen Platz eingeräumt haben. Eine sich fortschreitend verbreitende Verbindung zwischen den Forschungszentren in Böhmen, Deutschland oder in der damaligen Oberlausitz führte langsam zu "grenzüberschreitender" Untersuchung, obzwar sie keine umfangreichere Gestaltung noch Ergebnisse gezeitigt hat. Die Wende des "langen" 19. Jahrhunderts und Anfang der "neuen Zeit" ist durch die Entstehung einiger umfangreicherer Monographien der Gemeinden charakteristisiert, in denen vor allem die wirtschaftliche und politisch-verwaltungsrechtliche Geschichte auf lokaler Ebene akzentuiert ist. Man kann in diesen Texten keinen Vergleich zu den anderen Gebieten finden, weil der damalige historische Diskurs ihn noch nicht erforderte. Einen wichtigen Beitrag zur regionalen Heimatforschung hat der Archivar Dr. Josef Bergl geleistet. Er hat ein Familienarchiv der Grafen von Clam-Gallas auf der Burg Friedland geordnet. In Zusammenarbeit mit dem damaligen Gutsbesitzer, Graf Franz Clam-Gallas, ermöglichte er die Forschungen der hiesigen (d. h. der deutschen) sowie der tschechischen (der "fremden") Forschern (z. B. František Zuman, Josef Lukášek, u. a.). Das Jahr 1945 setzte den bisherigen deutschen Forschungsprojekten und Plänen ein gewaltbedingtes Ende. Aus Sicht der Erhaltung und Verbreitung der fachlichen Kenntnisse bedeutet es eine schwere und niemals überwundene Zäsur.

Die Verlagerung der Archivmaterialien aus Friedland nach Reichenberg/Liberec und später nach Tetschen/Děčín nach dem zweiten Weltkrieg ermöglichte zwar ihre Erhaltung und Neugliederung, bedeutete aber gleichzeitig langfristige, verschiedenste Beschränkungen der Forschungsarbeiten. Trotz dieser Wirklichkeit gehören zu den wichtigsten Ergebnissen der Regionalforschung Studien von Rudolf Anděl, der seine wissenschaftliche Aufmerksamkeit dem Mittelalter sowie der frühen Neuzeit widmete. Er hat gründlich den Lehensadel aus dem Friedländischen beschrieben sowie seine materielle Kultur im Sinne der Adelsbesitzungen. Die weiteren Forschungsergebnisse zur Geschichte des Friedländischen und Reichenbergischen nach 1945 sind meistens aus dem lokal orientierten Interesse der Chronisten entstanden, teilweise auch aus ethnographischer Sicht. Es wurden hier vor allem deskriptive, weniger interpretative Mitteilungen veröffentlicht. Eine neue historische Überarbeitung für Liberec erschien 1996, eine für Frýdlant im Jahre 2002. Man kann hier deutlich sehen, dass neben den langwierigen Forschungen in den Archiven in Liberec und Děčín, eventuell in Prag, es nötig ist, auch den Vergleich der einzelnen Lokalitäten wenigstens auf der Ebene des ehemaligen Königreichs Böhmen anzustellen. Eine solche Aufgabe haben teilweise schon die Historiker der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in ihren Projekten in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts geleistet. Die Forschungen in den weiteren Bereichen haben sich z. B. im Rahmen des Projektes "Gotika v severozápadních Čechách" ("Die Gotik in Nordwestböhmen") fortgesetzt; inzwischen behandelten teilweise die polnischen Forscher an der Universität in Wroclaw/Breslau das Thema der Renaissance in der Region Nordböhmen intensiver. Man darf auch nicht die Zusammenarbeit der Historiker übersehen, die von tschechischer, deutscher und polnischer Seite in der 1991 entstandenen "Euroregion Neiße" gepflegt wird. Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten wurden mehrmals auf den thematisch gegliederten Konferenzen in den letzten zwanzig Jahren publiziert.

Am Anfang des Buches sind kurz die Ergebnisse tschechischer Historiografie gewürdigt, welche die Adeligen in der frühen Neuzeit betreffen, teilweise auch die, die das Thema allgemein erörtern. Ferner legt der Autor Entwürfe und Fragen für einzelne Forschungen bzw. für die Fortsetzung der Erforschung von Teilbereichen auf der Ebene der Regionalgeschichte vor, die bisher nur wenig geklärt oder ganz außer Acht gelassen worden sind. Es geht nicht nur um die Epoche der frühen Neuzeit, sondern auch um die Heimatforschung, Geschichte der Regionalhistoriografie und um ihre einzelnen Darsteller sowie um die Weise, wie sie ihre Erörterungen und Wahrnehmungen der Geschichte präsentiert haben.

Obwohl die ungefähr siebzig Jahre des Wirkens der Freiherren von Redern in Nordböhmen nur eine Epoche von drei Generationen darstellen, war es keine problemslose und ruhige Zeit. Schon damals, als die von Redern ihre neuen Grundstücke in Böhmen kauften, gerieten sie in den Streit der Interessen König Ferdinands I. von Habsburg mit den Vorstellungen über die angeblichen Erbenansprüche der in Böhmen seit dem 13. Jahrhundert ansässigen Freiherren von Bieberstein. Nach dem Aussterben der sog. Friedländer Linie der ursprünglich aus Sachsen stammenden Herren von Bieberstein erklärte der böhmische König ihre Güter für heimgefallene Lehen und übergab sie der Verwaltung der böhmischen Kammer. Friedrich von Redern, einer der Amtsträger, die 1552 nach Friedland kamen, um hier ein Verzeichnis über Anzahl und Zustand der damaligen Güter zu erstellen, äußerte sein Interesse am Kauf der ehemaligen Biebersteinschen Güter. Schon mehrere Jahre früher hatte Friedrich seinen Herrscher Ferdinand I. als Gläubiger gewonnen und war gleichzeitig sein loyaler Beamter geblieben, den König Ferdinand I. zum ersten Präsidenten der schlesischen Kammer ernannte. Zum Verkauf der an die Böhmische Krone gefallenen Güter an Friedrich von Redern führten den König mehrere Ereignisse. Man kann eine solche Handlung nicht einzig und alleine damit erklären, dass Habsburg die Macht der Hohenzollern in Ratibor und Oppeln auf diese Weise einschränken wollte, dass er die Herrschaften Friedland und Seidenberg an sie verpfändete, obzwar er schließlich die genannten Güter an das Adelsgeschlecht derer von Redern verkaufte. Ein Bestandteil der Politik Ferdinands I. war auch, den Aufbau dauerhafter Stützen seiner Regierung in Böhmen zu schaffen. Ein paar Jahre vorher hatte Böhmen den ersten ständischen Aufstand erlebt (1547), den der König streng bestrafte. Diesen Aufstand hatten u. a. auch Johann und Karl von Bieberstein unterstützt.

Mit der Ankunft derer von Redern in Böhmen hängt der allmähliche Güterankauf derer von Oppersdorf, Salhausen, Bünau oder Georg Mehls von Strehlitz zusammen. Ihre Domänen befanden sich vor allem in den Grenzgebieten des Königreiches Böhmen. Es handelte sich zwar meistens um nichtkatholische Familien. Der Herrscher Ferdinand I. gewann aber in diesen Adelsgeschlechtern die Stützen seiner Politik in der Verwaltung oder in Kriegsdingen. Dadurch, dass das letzte Mitglied der Friedländer Linie, Christoph von Bieberstein, in seinem Testament keine Erben einsetzte, eröffnete sich für Ferdinand I. die Möglichkeit, Friedland und Reichenberg an ihm genehme Adlige zu verkaufen und so weitere Stützen seiner Politik zu gewinnen. Die Rechtskraft des Verkaufes der genannten Güter an die Herren von Redern hat Karl von Bieberstein als Verwandter und Vertreter der böhmischen Linie des Geschlechtes angegriffen. Obwohl er zahlreiche Fürsprachen der böhmischen Adeligen und Gutachten ausländischer Universitätsgelehrter erhielt, konnte er seine angeblichen Erbrechte nicht durchsetzen. Das Gerichtsverfahren fand in den Jahren 1558-1588 statt, aber weder Maximilian II. noch Rudolph II. wich vom ursprünglichen Standpunkt Ferdinands I. in diesem Fall ab. Bieberstein bekam nach dreißig Jahren dauernden Gerichtsverhandlungen ein Abstandsgeld. Er konnte dann keine Ansprüche mehr auf jene Herrschaften erheben.

Damals wurden die Gebrüder Melchior und Christoph (I.) von Redern, die Söhne Friedrichs von Redern und Salomenas, geborene von Schönaich, Besitzer der Herrschaften. Da ihre Geschwister bald verstarben, eröffnete sich für Melchior und Christoph die Möglichkeit, ihre Güter in selbständige Verwaltungen zu teilen. Melchior sollte in Friedland residieren und in Reichenberg Christoph. Gemeinsam blieb ihnen Seidenberg in der Oberlausitz. Bis zum Tode Christophs I. (1591) entstanden also zwei Residenzstädte. In Friedland wurde der Renaissance-Palast in der alten Burg gebaut. Erst an der Wende des 16. zum 17. Jahrhundert entstand ein neues Schloss mit Kapelle. In Reichenberg begann man mit dem Bau des Schlosses schon in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts. Fast alle Namen der Architekten und Baumeister sind in Vergessenheit geraten. Auch die Vorlagen, die bei der Planung der Schlösser benutzt wurden, kennt man nicht. Es wird angenommen, dass der Einfluss der Renaissance, der beim Bau der beiden Residenzen zur Geltung kam, aus der Lausitz und aus Schlesien stammt. Es dürfte sich um denselben Renaissancestil handeln, den die von Redern aus ihrer schlesischen Heimat kannten. Erst neue baugeschichtliche Forschungen aus den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ermöglichten die Bestimmung der genauen Vollendungszeit der Bauarbeiten auf der Friedländer Burg. Die Restaurierungsarbeiten brachten die durch die Quellen nicht belegte, aber sehr interessante und gut erhaltene Wappengalerie der Herren von Redern und Schönaich an den Tag. Durch die Zuordnung der Wappen lässt sich die Verbindung derer von Redern vor allem mit den schlesischen, teilweise auch mit den lausitzer und sächsischen Adelsgeschlechtern nachweisen. Die Darstellung der weit zurückreichenden Ahnenfolge wiederholt sich in der Ausgestaltung des Redernschen Mausoleums in der Stadtkirche zu Friedland. Damit wurden die Familientradition und das Familiengedächtnis gestärkt ebenso wie das Bewusstsein der alten vornehmen Herkunft.

Die Herren von Redern beschränkten ihre Bautätigkeiten nicht ausschließlich auf eigene Repräsentation in den Besitzungen; sie stifteten mehrere Kirchen mitsamt dem Mobiliar, garantierten die kirchliche Aufsicht (Superintendentur) und die Alimentation der Musiker. Obwohl unsere Kenntnisse über die Zusammensetzung der "höfischen" Gesellschaft und der Diener in ihren Besitzungen unvollständig sind, zeigen sie deutliche Verbindungen zum Lehensadel in der Region um Friedland. Es ist wahrscheinlich, dass die von Redern den Lehensadel aus der Ära der Biebersteiner fortführten, auch im Rahmen der sozialen Beziehungen und des sog. Klientelsystems übernahmen sie den Lehensadel als Beamte und "höfische" Diener. Ihre Erwähnung findet sich bei der Huldigung gegenüber dem neuen Adel und bei den Begräbnissen. Wir kennen ihre Testamente sowie die Inventare ihrer Güter, ggf. auch Rechtsstreitigkeiten und Verträge zwischen ihnen. Das alles dient nicht nur der namentlichen Identifizierung, sondern gibt auch gleichzeitig einen kleinen Einblick in das Verhältnis, das die Familie von Redern selbst gegenüber ihren Untertanen pflegte. Der selbständige Anteil an den Ämtern des Landes, sei er bereits existent oder erst im Vorbereitungsstadium begriffen, verlangte den Erwerb eines eigenen Sitzes in der Stadt der Landtagsverhandlungen. Das Haus in Prag haben die von Redern erst 1608 gekauft, was sich gut mit den Bemühungen der Gräfin Katharina von Redern in Einklang bringen lässt, ihrem Sohn Christopf (II.) ein Privatleben sowie eine hinreichend repräsentative Stätte für Unterkunft und Empfang von Besuchern im Falle seines eventuellen Hofdienstes bei König Rudolf II. zu gewährleisten.

Das Geschlecht derer von Redern in Böhmen stellen am besten von den 80er Jahren des 16. bis zu den 20ern des 17. Jahrhunderts drei bedeutende Persönlichkeiten dar, obwohl es sich um eine gewisse "perspektivische Verzerrung" handeln kann, die durch die Menge der bisher vorhandenen Quellen gegeben ist. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Möglichkeit, in die Familiengeschichte einzugehen, sich nur denjenigen eröffnete, die ein hohes Alter erreichten. Dies trifft auf den zweitjüngsten Sohn Friedrichs von Redern, Melchior, auf seine Frau Katharina, geborene Schlick, und deren einzigen Spross Christoph (II.) von Redern zu. Diesen drei Angehörigen der Familie von Redern wurde der größte Teil eingeräumt.

Die Persönlichkeit Melchiors von Redern fesselte schon die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen. Trotz des scheinbar unauffälligen Einstieges in die europäischen Lokalkämpfe gelang es diesem Adligen, sich in Diensten des Erzherzogs Maximilian von Habsburg durchzusetzen. Am Anfang des fünfzehnjährigen Krieges, dessen Ende er nicht mehr erlebte, wurde von Redern zum Heerführer Kaiser Rudolfs II. ernannt. Durch seine militärische Taktik, die er sich schon in den vorausgegangenen 25 Jahren in den Kämpfen von den Niederlanden bis nach Moskau zu eigen gemacht hatte, verhalf von Redern den kaiserlichen Truppen zum wiederholten Sieg über die Türken. Der ursprüngliche Oberst bekam das Amt des kaiserlichen Rates, Generalfeldmarschalls und Hofkriegsratspräsidenten übertragen. Obwohl Lutheraner, begegnete von Redern wahrscheinlich keinen nennenswerten Komplikationen am kaiserlichen Hof, vielleicht auch deswegen, weil er sich meistens auf Feldzügen und Schlachtfeldern aufhielt, und Intrigen am Kaiserhofe interessierten ihn nicht. Melchiors Ruf als Held der anti-osmanischen Kämpfe wurde teilweise durch zeitgenössische "Propaganda" verursacht, deren Objekt er unabsichtlich war. Teilweise trug er zu seinem guten Rufe, zu dessen Entstehung und Verbreitung selbst bei. Die erste Art der Darstellung seiner Persönlichkeit in den Medien stellt die damalige Berichterstattung in Gestalt von Flugblättern dar, die in den europäischen Ländern verbreitet wurden (inklusive Frankreich und England), sowie private oder veröffentlichte Schriften und Kommentare tschechischer Schriftsteller wie Dačický aus Heslov, Vodňanský von Uračov, Paprocký von Hlohol. Die zweite Möglichkeit der Selbstdarstellung unterstützte von Redern gezielt durch die Prägung der Gedenkmedaille und durch die Einführung des Grosswardeiner Siegesfestes. Beide historischen Tatsachen hängen mit Melchiors größtem Lebenserfolg zusammen, der Verteidigung der Festung Großwardein (Oradea Mare), die sechs Wochen durch die Türken im Herbst 1598 belagert wurde. Obwohl von Redern schon ähnliche Erfahrungen bei der Belagerung bzw. Besetzung der Städte Györ, Dotis, Pápa, Hatván und anderer Festungen in Ungarn gemacht hatte, bildete Grosswardein den Höhepunkt seiner militärischen Laufbahn. Wahrscheinlich in Schlesien wurde eine Silbermedaille mit von Rederns Büste geprägt; darauf findet sich auch eine kurze Erklärung seines Sieges bei Grosswardein. Sie konnte als kleines Geschenk und zur Selbstdarstellung dienen.

Von Redern und seine Frau Katharina zeigten ihre Dankbarkeit für Gottes Gnade in der Form des Grosswardeinern Siegesfestes, das als religiöse und weltliche Feier jedes Jahr einen Tag lang auf allen ihren Gütern zur Erinnerung begangen wurde. Diese einzigartige Festivität mit verhüllter anti-osmanischer Bedeutung erinnerte - geographisch relativ weit von den Schlachtfeldern Ungarns entfernt - an die Notwendigkeit eines aufrichtigen wirklichen christlichen Lebens. Das Ziel war, das "Vaterland" vor der heidnischen Gefahr zu bewahren und vor der Zerstörung durch die "Ungläubigen" zu schützen. Während auf den Herrschaften Friedland und Reichenberg dieses Fest nicht das Ende der Regierung derer von Redern überlebte und wahrscheinlich schon nach dem Jahre 1620 unterging, wurde es auf der Herrschaft Seidenberg noch im Jahre 1654 gefeiert. Dem Baron von Redern brachte sein größter Sieg den Ritterschlag im Jahre 1599 in Prag, zusammen mit Adolf von Schwarzenberg. Kaiser Rudolf II. versprach auch eine finanzielle Belohnung, die allerdings erst 1605 ausgezahlt wurde.

Zur anti-osmanischen Propaganda hat auch die literarische Produktion der Humanisten beigetragen. Lobgedichte entstanden schon zu von Rederns Lebzeiten und danach, verfasst von Caspar Dornavius, Martin Braschius, Jan Černovický, Johann Weidner und Martin Mylius. Auch die Musikproduktion blieb nicht abseits. Das belegen zwei erhaltene Werke von Christophorus Demantius, dem gebürtigen Reichenberger Komponisten, der später Berühmtheit in Freiberg erlangte. Sie sind nicht direkt von Redern gewidmet, sondern reagierten im Jahre 1600 auf die zahlreichen Siege der kaiserlichen Truppen über die Türken. Die Widmung eines anderen musikalischen Werkes von Demantius stammt erst aus dem Jahre 1609. Damals wandte sich der Komponist an den Sohn Melchiors von Redern, Christoph (II.). Es ist wahrscheinlich, dass zu Beginn seines Studiums auch Demantius die finanzielle Unterstützung der Freiherren von Redern genoss, womit sie den Aufenthalt an den ausländischen Universitäten vor allem armen Studierenden ermöglichten. Neben den aktuellen musikwissenschaftlichen und historischen Kenntnissen bleibt die Tatsache, dass die von Redern in Friedland und Reichenberg schon Anfang des 17. Jahrhunderts je eine Hofkapelle gründeten. Ihre musikalische Produktion ist leider - abgesehen von den Namen der Musiker - unbekannt.

Melchior von Redern widmete besonders große Aufmerksamkeit der guten Verwaltung seiner Güter. Er betraute damit seine Gattin Katharina während seiner Abwesenheit oder auch seine zuständigen Beamten. Die Ausgaben für die Finanzierung der Feldzüge bezahlte er - zusätzlich zu den Darlehen - aus den finanziellen Einkünften von seinen Gütern. Er konnte nicht nur die Einnahmen aus seiner Unterstützung der Handwerker und Gewerbetreibenden oder aus der Gründung von Meierhöfen oder der Erhebung der "Türkensteuer" oder von den Darlehen seiner Verwandten in Schlesien, Oberlausitz und Sachsen nutzen, sondern auch seitens der Bürgerschaft. Es standen ihm zudem Gelder aus dem Zinn- und Kupferabbau im Isergebirge zur Verfügung. Damit hängt auch die Gründung von Böhmisch-Neustadt (heute Nové Město pod Smrkem/Neustadt an der Tafelfichte) im Jahre 1584 zusammen. Melchior von Redern gewährte dieser Stadtgründung bestimmte Rechte im Bezug auf Justiz und Selbstverwaltung sowie wirtschaftliche Privilegien. Das Vorbild für die Menge und Art der verliehenen Rechtsbefugnisse wurde bisher nicht nachgewiesen, anscheinend sind sie Kontakten zum deutschen Milieu der Bergbaulokalitäten in Joachimsthal und Umgebung geschuldet.

Seine Fürsorge um die Sicherheit der Herrschaft zeigte von Redern durch die Veröffentlichung von "Policeyordnungen" 1597. Er folgte damit nicht nur der zeitgenössischen Mode der "sozialen Disziplinierung", sondern auch der Forderung religiöser Vorschriften aus den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts. Er ernannte damals als lutherischen Superintendenten Mgr. Martin Nussler, der gleichzeitig Leiter der Schulen aller drei Herrschaften wurde. Angebliche religiöse beziehungsweise lutherische Intoleranz gegenüber den Katholiken soll die Ursache der Schließung des berühmten Marien-Wallfahrtsortes in Haindorf/Hejnice gewesen sein. Die lückenhaft erhaltene Korrespondenz in dieser Sache von Adeligen wie Lobkowitz, Slawata und von König Rudolf II., in denen sie sich an die von Redern mit der Aufforderung wandten, die Kirche den frommen Pilgern wieder zur Verfügung zu stellen. Die bisherige Interpretation des Problems gründete auf der Annahme, dass die von Redern nichts Gutes für Katholiken zu tun vermochten. Ihre Fürsorge um die geistliche wie weltliche Verwaltung ihrer Güter im Zusammenhang mit den Religions- und Sicherheitsmaßnahmen hat eine andere, wahrscheinlichere Erklärung: Die Sperrung der katholischen Kirche für die Pilger fand nicht wegen der Intoleranz der lutherischen Obrigkeit statt, sondern als eine Folge der Bemühungen um die "soziale Disziplinierung" durch die Herrschaftsbesitzer. Es sollten natürlich auch die Auswirkungen des "Zeitalters der Konfessionalisierung" nicht ignoriert werden. Das ist im Entwurf der Antwort an König Rudolf II. und an andere Fürsprecher für die Wiedereröffnung der Kirche deutlich bemerkbar. Die Freiherren von Redern äußerten klar ihre Befürchtung, dass sich die alte Erfahrung wiederholten könnte, nämlich dass eine zu große Zahl von Pilgern eine Bedrohung für Sitten und allgemeine Sicherheit darstellt. Die Aufsicht durch die Herrschaft war dadurch kompliziert, dass die Güter in der Gegend der dichten Wälder des Isergebirges lagen, wo sich lichtscheue Individuen verbargen. Es musste sich wirklich nicht notwendigerweise um einen Konflikt zwischen den Konfessionen handeln. Diese Voraussetzung könnte ferner eine entgegenkommende Antwort im Briefe Katharinas von Redern unterstützen, als sie die Haindorfer Kirche für einen privaten Besuch der Magdalenitinen aus dem Kloster in Lauban Anfang des 17. Jahrhunderts öffnen ließ. Die katholische Geschichtsschreibung hat jedoch das oben beschriebene Verhalten derer von Redern in dieser Frage immer eindeutig interpretiert. Dieses Konzept ging in die gleichzeitige regionale Heimatforschung ein und setzte sich auch weiterhin erfolgreich fort.

Zu Lebzeiten Melchiors von Redern wurde noch eine Kontroverse beigelegt. Es ging nicht um den schon erwähnten Karl von Bieberstein, sondern um den Grenzstreit zwischen den von Redern und den von Smiřický im Ort Jizerka. 1591 endete dieser Streit mit der Zahlung eines Abstandsgeldes durch Melchior an seinen Nachbarn. Sonstige langfristige und kostenintensive Streitigkeiten zu Melchiors Lebzeiten sind nicht bekannt.

Melchior von Redern erwarb sich Respekt und Bewunderung bereits von seinen Zeitgenossen, aber auch noch nach seinem Tode. Vor seiner Beisetzung wurde eine Obduktion und Einbalsamierung seines Leichnams vorgenommen, der nicht zu Hause, sondern in Deutschbrod verschieden war. Gemeinderechnungen zeigen eine dreimonatige Vorbereitung der Beerdigung. Die Beschreibung des Trauerzeremoniells Anfang Januar 1601 ist in der umfangreichen Leichenpredigt des Superintendenten Martin Nussler erhalten. Die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Repräsentation, die dem Ruhm des Verstorbenen entsprechen sollte, führte dazu, dass das Begräbnis einen Vergleich mit anderen damaligen Begräbnissen der Aristokratie in Böhmen standhalten konnte, so z. B. aus heutiger Sicht mit der späteren Trauerfeier anlässlich der Beisetzung Peter Woks von Rosenberg oder Albrecht Wenzel Smiřickýs von Smiřice. Der wertvolle Zinnsarkophag von Rederns ist im Gegensatz zu seiner Beschreibung nicht mehr erhalten. Die Gestalt des "castrum doloris", das für die friedländische Kirche angefertigt wurde, kennen wir auch nicht. Selbst für die tschechischen Renaissance-Spezialisten unter den Kunsthistorikern blieb bis 2008 das Leichenporträt Melchiors von Redern unentdeckt. Auf diesem außerordentlich großen Bild (3 m x 3 m) ist nicht nur der Verstorbene, sondern sind auch andere symbolische Gestalten dargestellt. Das Bild mit dem sehr interessanten lateinischen Gedicht von Mgr. Bernhard Fuess ließ die Witwe Katharina anfertigen und an der Wand der Redernschen Grabkapelle in der städtischen Heilig-Kreuz-Kirche anbringen. Im Jahre 2010 wurde das restaurierte Bild dorthin zurückgebracht.

Mit dem Tod Melchiors von Redern im Jahre 1600 endet die Phase relativ friedlicher und geplanter Entwicklung seiner Güter. Die fast elf Jahre dauernde Vormundschaft der Witwe Katharina setzte die Vergrößerung des Reichtums der Familie fort, kann aber nicht als friedliche Zeit charakterisiert werden. Katharina von Redern wechselte aus der Rolle der treuen Ehefrau und guten Mutter in die der einsamen Witwe und Verwalterin der Besitztümer. Zusammen mit der Gräfin waren durch Melchiors Testament noch weitere Mitvormunde bestimmt. Bald nach Melchiors Tod kam es zum Konflikt mit einem von ihnen, Hiob von Salza. Er war königlicher Beamter in der Oberlausitz und Katherinas Neffe. Der Gerichtsstreit dauerte acht Jahre und endete mit Hiobs Misserfolg. Die Motive seiner Handlungen bleiben unbekannt, er beschuldigte die Witwe, sie kümmere sich zu wenig um das zukünftige Eigentum und Erbe ihres Sohnes. Wir können die Absicht nicht ausschließen, die ganze Herrschaft in seine eigene Verwaltung zu übernehmen von der Position eines Mannes aus, der gesellschaftlich über die der Frau stand. Es ist jedoch möglich, dass Hiob ernsthaft die Zukunft des väterlichen Nachlasses in Gefahr sah, weil dessen Verwalterin eine intensive Bautätigkeit an den Tag legte. Von 1601 bis 1611 ließ sie beide Schlosskapellen und ein Rathaus in Reichenberg bauen, gründete ein Hospital für Arme, ließ mehrere neue Kirchen errichten und darüber hinaus beschloss sie, ihrem Gatten ein prächtiges Grabmal bauen zu lassen. Deshalb kann man Salzas Besorgnis als wachsamer Mitvormund um die finanziellen Möglichkeiten und Grenzen der Redernschen Güter nicht ausschließen. Mit Rücksicht auf die umfangreiche Förderung lokaler Unternehmen der Glasindustrie, der Verarbeitung von Eisenerz und der Textilproduktion durch die Gräfin ist wahrscheinlich, dass das Verhalten des Freiherrn von Salza nicht von Besorgnis wegen des Bankrottes der Redernschen Besitzungen getragen war, sondern auf seinen persönlichen Vorteil zielte.

Katharina von Redern führte noch mehrere andere Rechtsstreite; ein sehr intensiver war der fast zehn Jahre dauernde um die Braurechte mit den Bürgern der Stadt Friedland. Gräfin von Redern erzeugte Bier auf ihre Kosten, womit sie für die Bürgerschaft eine neue, gewichtige Konkurrenz darstellte. Die Störung der Bürgerrechte veranlasste die Friedländer zu mehreren Beschwerden bei Kaiser Rudolf II. und dann bei seinem Bruder und Nachfolger auf dem böhmischen Throne, Matthias von Habsburg. In einigen Fällen schlug Katharina von Redern wahrscheinlich eine härtere Gangart an als üblich, und das bescherte ihr und ihrem Sohne den Widerwillen der Friedländer. Diese beschwerten sich über das gräfliche Verhalten beim böhmischen König. Auch manche mächtige Adelige baten sie um Unterstützung oder allgemein um ihre Fürsprache im Streit um die Braurechte. Zu dieser Zeit wurde z. B. Superintendent Martin Nussler auf Befehl der Gräfin von Redern aus der Stadt ausgewiesen. Den friedländischen Stadtschreiber Johann Philippi ließ sie verhaften und ins Gefängnis bringen. Die Gräfin hielt den Stadtschreiber mehrere Monate gefangen. Im Gegensatz dazu genoss sie in Reichenberg den Respekt der Bürger, denen sie wohl mehr Privilegien gegeben hatte als den Friedländern. Diese Tatsache bildete die Grundlage der zukünftigen erfolgreichen Entwicklung Reichenbergs zum Nachteil Friedlands.

Wirtschaftliche Konflikte traten nicht nur im Herrschaftsgebiet der Freiherren von Redern auf, was aber deutschsprachige regionale Historiker nur selten zur Kenntnis genommen haben. Das Ausbleiben ähnlicher Streitigkeiten im Königreich Böhmen führte dazu, dass im Verlaufe des 19. und 20. Jahrhunderts der Spitzname der "bösen Katharina" entstand. Es sah aus, als wäre es das Ziel der Gräfin, den Bürgern Rechte wegzunehmen, sie zu sekkieren und zu misshandeln. Diese Interpretation unterstützten seit dem 19. Jahrhundert im Friedländischen entstandene neue Sagen über die Gräfin von Redern. Die Gräfin hatte jedoch diese Konflikte nicht zu ihrem Vergnügen hervorgerufen, sondern suchte oft den Kompromiss, wo es möglich war. Die Bemühungen um die Beilegung des Streits in außergerichtlichen Verhandlungen und um eine friedliche Lösung können auch anders eingeordnet werden, nämlich als Wille, den Sohn Christoph mit Magdalena von Schaffgotsch, einer Adligen aus Schlesien, zu verheiraten und auf diese Weise einen Grenzstreit zu beenden. Damit hätten die von Redern ein umstrittenes Isergebirgsgebiet erhalten. Diese Idee der Gräfin Katharina von Redern wurde nicht verwirklicht auf Grund offensichtlicher zur Schau getragener Interesselosigkeit der Familie Schaffgotsch. Eine weitere Klage behauptete die 30 Jahre alte, angeblich unbezahlte Schuld Melchiors und seines Bruders Christoph (I.) von Redern. Diese Klage hatte höchstwahrscheinlich Katharinas Schwager Friedrich von Schleinitz zusammen mit Jan Mazanec provoziert. Ein Ergebnis des zweijährigen Gerichtsstreites war, dass die Gräfin von den angeblichen Schulden freigesprochen wurde. Sie musste die inexistente Schuld nicht bezahlen. Die Witwe verteidigte ihre sowie ihres Sohnes Rechte und bewies, dass sie (d. h. die Gräfin) Opfer eines ungewöhnlichen Betrugs der zwei Adeligen war, dem eine Erpressung von Seiten ihres Schwagers vorausgegangen war.

Katharina von Redern kümmerte sich nicht nur um die Landwirtschaft und um die Erziehung ihres unmündigen Sohnes Christoph; sie konzipierte einen mutigen, teueren, aus der Sicht der Realisierung im Königreich Böhmen bisher beispiellosen Plan: Der Ruhm des verstorbenen Ehegatten sollte sich in einem monumentalen Grabmal widerspiegeln. Ein in den böhmischen Ländern niemals wiederholtes und unvergleichliches Werk der Sepulkralkultur entstand in den Jahren 1605-1610 als Ergebnis der Vorstellungen der Auftraggeberin und des Schöpfers des Monumentes, Gerhard Heinrich. Der Schlesier und Breslauer Bürger stammte aus Holland. Eine neuerdings gefundene Skizze des ersten Entwurfs des Mausoleums zeigt, dass das Grabmonument möglicherweise bescheidener ausfallen hätte können. Ursprünglich sollte der verstorbene Feldherr nur in seiner ritterlichen Tapferkeit dargestellt werden. Eine solche Darstellung wäre dann ähnlich der auf dem Grabsteine des Adeligen Miklos Pálffy. Später erweiterte der Schöpfer, "inventor et sculptor" in einer Person, das Konzept des Grabdenkmals zu einem Familienmausoleum und fügte drei vollplastische Bronzefiguren in Lebensgröße ein, nämlich: Melchior, Catharina und Christoph (II.) von Redern. Während die derzeitige tschechische und deutsche Kunstliteratur im Wesentlichen nur eine formale stilistische Analyse des Mausoleums durchgeführt hat, zeigte sie sich überrascht von dem dafür gezahlten Preis (angeblich fast 40 000 Gulden); andere Interpretationsmöglichkeiten blieben für sie außer Betracht. Dazu gehören 1) eine Darstellung des Alters des Geschlechts im heraldisch-genealogischen Programm in Form einer heraldischen, bisher unvollständig erhaltenen Scheibe, 2) eine Darstellung der idealen Familienbeziehungen in Form eines Gespräches der drei Familienmitglieder in lateinischen Versen, 3) der gute Ruf und die Macht des Türken-Bekämpfers und der Nachklang seiner militärischen Heldentaten und Siege aus den Jahren 1593-1600, 4) die Art der Äußerung der konfessionellen Zugehörigkeit des Adelsgeschlechtes mit Bezug auf die Auswahl von biblischen Gestalten, den Vertretern des Heroismus als Vorbilder des christlichen Lebens Melchiors von Redern.

Die Wahl einer Familienbestattungsstätte bedeutete eine Fortführung der Tradition der ersten Generation derer von Redern, die nach Böhmen übergesiedelt waren. Eine solche Entscheidung kann man als Bestätigung der Stadt Friedland als Residenzstadt interpretieren. Während den Herren von Redern eine Gruft in Friedland vorbehalten blieb, wurde die Stadtkirche in Reichenberg Begräbnisstätte der Grafen von Schlick und sollte wohl auch ihre Familiengruft bleiben. Frühere Öffnungen der Gruft in Friedland zwischen den Jahren 1808-1908 waren nach der damaligen Sitte nur oberflächlich erfolgt, auf amateurhafter, benutzerdefinierter Basis und fast ausnahmslos ohne Bilddokumentation. Damals waren irgendwelche anthropologischen Untersuchungen unterblieben. Man hatte nur ein paar persönliche Sachen und die Überreste dem Sarg Melchiors von Redern entnommen.

Katharina von Redern ist mit der Bestellung und Erbauung des Familienmausoleums weithin bekannt geworden, obwohl die regionalen deutschsprachigen Forscher den Inhalt der lateinischen Verse nicht tiefer gehend wahrgenommen haben. Sie haben sie nicht als die echten Gründe für die Errichtung des Grabmonuments, nicht als "Beweis der Liebe und ehelicher Treue" angenommen, sondern interpretierten sie als ein Symbol des "Stolzes" der Freiherren von Redern. Eine lückenhaft erhaltene Korrespondenz zeigt, dass Gräfin Katharina nicht nur eine treue Witwe war. Sie war auch eine fürsorgliche Mutter, opferbereite Schwester und Tante, deren Fürsorge für die Nächsten mehr war als eine vorgegebene und erwartete Erfüllung der weiblichen sozialen Rolle.

Als im Jahre 1611 der schon erwachsene Christoph (II.) von Redern seine Regierungszeit begann, ergaben sich in der Herrschaftsverwaltung von Friedland, Reichenberg und Seidenberg keine wichtigen Neuerungen. Auch der junge Redern kam mit Friedlands Bürgern in Konflikt: Diesmal waren es die Tuchmacher. Der Streit war relativ schnell und zu Gunsten der Bürger gelöst. In der Verwaltungszeit des jungen Redern ist keine so starke Bauentwicklung festzustellen wie in der Ära seiner Eltern. Christoph von Redern hatte nach dem im Testament festgelegten letzten Willen Melchiors von Redern eine gute Erziehung an den Schulen (Gymnasien) in Böhmen, in der Oberlausitz und an der Universität in Heidelberg erhalten. Er sammelte nicht Erfahrungen wie sein Vater Melchior auf der "Kavaliersreise" in Paris und Italien, wo er an der Universität Padua studierte. Christoph von Redern begann seine einjährige "Kavaliersreise" zufällig in jener Zeit, als auch sein Zeitgenosse Friedrich von Dohna nach Italien reiste. Es gibt keine Nachricht, dass Redern seine Reise beschrieben hat. Herr von Dohna hat das aber getan und seine Anmerkungen und Erlebnisse in Form eines Reiseberichtes hinterlassen, woraus man sich eine gute Vorstellung darüber machen kann, in welchem Zustand er das Land vorfand. Den bisher aufgefundenen Rechnungstagebüchern nach kann man feststellen, was der Junge gesehen hat und wem er begegnet ist. Die finanzielle Unterstützung für den Weg hatte seine Mutter Katharina vorbereitet, die mit den Kaufhäusern der Peller und Viatis in Nürnberg in Verbindung stand. Bei diesen Männern blieb er einige Tage auf seinem Weg nach Italien und zurück. Es ist schwer zu sagen, wie stark sich seine auf dieser Reise gemachten Erfahrungen in der Verwaltung seiner Herrschaften widerspiegeln konnten. Wahrscheinlich sind sie nicht so gut sichtbar wie z. B. die Sgraffiti im Schloss zu Friedland, die wohl noch zu Lebzeiten Melchiors von Redern entstanden sind. Er konnte aber - auch durch Inspiration aus einem ganz anderen Umfeld - den Inhalt der Themen beeinflussen, die die gewöhnliche Verzierung der Schlösser überstiegen. Es handelt sich beispielsweise um Themen der im 20. Jahrhundert neu entdeckten und restaurierten Sgraffiti im Burghof zu Friedland. Das inhaltliche Konzept blieb nicht allein von der Konvention der zeitgenössischen Kunst und von der konventionellen Weisheit abhängig; musste auch nicht nur von den Musterkarten stammen. Die Abbildungen im Burghof bieten einen intimen Einblick in die Redernsche Geschichte und führen den Betrachter in die Erfahrungen Melchiors von Redern bei der Bartholomäusnacht in Frankreich im Jahre 1572 ein, wo er sich gerade mit seinem Bruder Christoph auf seiner "Kavaliersreise" befand.

Die Art der Herrschaftsverwaltung Christophs (II.) von Redern sieht man am Beispiel der Instruktion, die er im Jahre 1615 für den Schlosshauptmann vorbereiten ließ. Das Bemühen, die eigene "Heimat" zu schützen, wurde sichtbar im Jahre 1611 bei der Verteidigung der Stadt Prag in der Zeit des Einfalles des Passauer Kriegsvolkes ins Königreich Böhmen. Natürlich kann man auch nicht die Angst und Fürsorge um das Redernsche Haus in Prags Klein-Seitner-Viertel (Malá Strana) ausschließen. Der junge Redern versuchte und bemühte sich anlässlich der Inthronisierung von Matthias von Habsburg, sich diesen König geneigt zu machen. Er blieb aber nicht im ständigen Hofdienste bei Rudolf II. in Prag, auch nicht bei König Matthias in Wien. Die weitere Teilnahme an der Verteidigung der "Heimat" in den Jahren 1618-1620 brachte das Unerwünschte: Redern wurde wie sein Verwandter Joachim Andreas Schlick als Rebell zu Verlust von "Ehre, Kopf und Gütern" verurteilt. Schlick hatte auf die scheinbare Sicherheit der Burg Friedland zurückgegriffen, war aber gerade hier, in Nordböhmen, verhaftet und in Dresden interniert worden. Sein Leben endete auf dem Schafott am Altstädter Ring im Juni 1621.

Christoph von Redern hielt sich in der Herrschaft Seidenberg versteckt. Nach erfolglosen Bemühungen, seine Besitztümer im Königreich Böhmen wieder zu erlangen, nach wiederholten Interventionen beim sächsischen Kurfürsten Johann Georg und bei anderen einflussreichen Persönlichkeiten, versuchte es von Redern mit Gewalt. Er beschädigte aber damit das Eigentum, das damals schon Albrecht von Waldstein gekauft hatte. Aber Rederns Anwesenheit im Jahre 1625 führte sicherlich zu keinem "Volksaufstand", wie in der deutschen und danach in der tschechischen Geschichtsschreibung wiederholt zu lesen ist. Eine neue Acht und ein neues kaiserliches Urteil über Christoph von Redern bedeuteten, dass seine letzte Herrschaft, Seidenberg, konfisziert und im Jahre 1630 an Christian von Nostitz verkauft wurde. Das konfiszierte Haus derer von Redern in Prag erwarb käuflich Herman Czernin von Chudenice. Christoph von Redern unterhielt ständige Kontakte zu anderen Exulanten in den deutschen Ländern, auch in Sachsen und Berlin. Es ist ein Fragment seiner Korrespondenz mit dem Grafen Heinrich Mathias Thurn aus dem Jahre 1625 erhalten. In den folgenden Jahren zog Redern mit den Truppen der anti-habsburgischen Koalition durch Europa. Als die böhmischen Exulanten in den Jahren 1631-1632 kurzfristig nach Böhmen zurückkehrten, erschien hier Redern nicht, vielleicht deswegen, weil seine Herrschaften nun Albrecht von Waldstein gehörten. Die letzte Heimkehr Rederns nach Böhmen unterstützte die kurzfristige Besetzung der Städte Reichenberg und Friedland durch die Schweden von Mai 1639 bis Frühjahr 1640. Christoph von Redern musste dann aus Böhmen nach Polen (Hermsdorf) zurückkehren, wo seine Frau Magdalena von Hundt begütert war. Drei erhaltene Briefe aus dem Jahre 1639 zeigen nur einen Teil des psychischen Gemütszustandes des Verfassers. Sie geben auch einen bemerkenswerten Einblick in die Gedanken eines Exulanten über sich und über seine Untertanen. Rederns Ankunft in seiner ehemaligen Herrschaft kann man auf Anfang Dezember 1639 datieren, sein Weggang erfolgte im Februar 1640. Seine ehemaligen Güter bestätigte ihm kurzfristig durch Urkunde der schwedische General Banner als Besitztum des Königreichs Schweden. Es ist unklar, welche Auswirkung dieses Versprechen für Redern selbst hatte und wie sich ihm gegenüber seine ehemaligen sowie neuen Untertanen verhielten.

Kurz nachdem Christoph von Redern nach Polen zurückgekehrt war, starb im Frühjahr 1641 seine Frau. Die Leichenpredigt hielt David Arndt und veröffentlichte sie später als Druck. Darin finden sich einige Fragmente der Berichte aus dem Exulantenleben. Mit Christoph von Redern endete die Epoche der lutherischen Frömmigkeit, die auf ihren Gütern in Nordböhmen seit den 30er Jahren des 16. Jh. schon die Herren von Bieberstein durchgesetzt hatten. Auch nach ihrer erweiterten wirtschaftlichen Grundlage knüpften die von Redern an sie an. In den folgenden 50 Jahren bewirtschafteten sie sie ohne hohe Verschuldung oder Bankrott. Damit bereiteten sie einen hervorragenden Ausgangspunkt für die wirtschaftliche Basis der Besitztümer Albrechts von Waldstein vor. Dank ihm stieg die Bedeutung der Stadt Reichenberg. Gerade diese Stadt stellte später mit der Leinenerzeugung nicht nur die ehedem vielversprechende Stadt Friedland in den Schatten, sondern auch alle umliegenden Gemeinden der Region.

Tschechische Historiker haben bisher kaum die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen semantischen Änderungen einiger häufig verwendeter, aber historisch im Gebrauch wechselnder Wörter beachtet. Dieses Interesse des Autors ist als Exkurs in die Erforschung der Familie von Redern zu betrachten. In den schriftlichen Quellen begegnet man wiederholt dem Wort "Vaterland", am häufigsten zum Zeitpunkt der Gefahr oder Bedrohung für das Land (so schreibt Melchior von Redern über das "Vaterland" in den Jahren der Türkenkriege) oder bei Verlust des Landes (so bei Christoph als heimatlosem Exulanten). Das führte zur Frage, was genau verstanden die Adeligen oder Bürger unter jenem Wort. Die Klarstellung im modernen Sinn kann in der Linguistik, Soziologie, Philosophie und Rechtslehre gefunden werden. Der Bedeutungswandel des Wortes "Vaterland" vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert ist scheinbar klar. Das Studium der älteren tschechischen Literatur. d. h. Chroniken, Reiseberichte, Memoiren und Gedichte zeigte jedoch, dass der Begriff "Vaterland" nicht eindeutig definiert werden kann. Bei den Bürgern war "Vaterland-Patria" der Geburtsort, eine Stadt, ausnahmsweise auch das Königreich Böhmen allgemein. Beim Adel bzw. bei der Aristokratie finden wir keine solche oder ähnliche Antwort auf die Frage "Heimat" oder "Vaterland". Für einen Adeligen konnte "Heimat" Böhmen oder Mähren oder beides (letzteres z. B. für Karel den Älteren von Žerotín) sein. Es gibt hier sogar eine Heimat, die in Böhmen und Mähren zusammen für einen Adeligen in Betracht kam. Im Gegensatz zum Mittelalter finden wir in der Neuzeit den Begriff "Vaterland" für Himmelreich. Das eigentliche "Vaterland" ist für Adelige nur scheinbar als Zubehör zum Besitz und Eigentum definierbar. Es gleicht eher einer sozio-psychologischen Kategorie, gegebenenfalls aus moderner Sicht einem soziologischen Konstrukt, das stark mit der Freundschaft der Menschen, ihrer Umgebung und ihren Erinnerungen, mit dem Ort der Kindheit, Jugend oder allgemein mit dem Zuhause verbunden ist. Die Definition des Begriffs "Vaterland" ist ebenso problematisch wie bei "Exul-Exil/Exulant-Exilant" und "Emigration/Exil". War eigentlich ein Adeliger, dessen Güter z. B. beiderseits der Grenze zwischen dem Königreich Böhmen und der Oberlausitz lagen, also von einer Gebietseinheit in ein anderes Land reichten, immer noch ein "Exulant"? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Gerade diese "breitbeinige Stellung" über Ländergrenzen hinweg gibt Anlass zu Zweifeln an der Möglichkeit, feste Kategorien und präzise Definitionen der einzelnen Begriffe festlegen zu können.

Der letzte Teil des Buches mit dem Titel "Gedenken und Vergessen" bringt auf dem Gebiet der Literaturgeschichte einen bisher nicht reflektierten Teil, nämlich Dramen, Romane, Novellen oder Gedichte, in denen die von Redern eine wichtige Rolle spielen. Die deutsche Heimatliteratur brachte einige Dramen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts hervor. Im 19. Jahrhundert entstandene Sagen wurden schon am Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach modifiziert. Die Freiherren von Redern sind darin vor allem durch Katharina vertreten, deren dunkles Bild durch die Pflege der Heimatkunde des 19. Jahrhundert entstanden ist. Eine Ausnahme bildet die Novelle eines deutschen Heimatvertriebenen aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, die sich mit dem Exulanten Christoph von Redern beschäftigt. Während in der regionalen deutschsprachigen Literaturproduktion die Herren von Redern als Deutsche auftreten, wird in der tschechischen dieses Adelsgeschlecht als Verteidiger der nationalen (d. h. tschechischen) Interessen betrachtet. Mindestens ein umfangreicher historischer Roman von Josef Svátek aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhundert vermittelt den Eindruck, dass die von Redern als Verteidiger der tschechischen Interessen gesehen werden können. In der tschechischen Literatur erschienen die Herren von Redern auch bei Václav Kliment Klicpera und ein bisschen bei Jaroslav Vrchlický. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmete die tschechische Variante der lokalen Sagen ihre Aufmerksamkeit den von Redern. In vielen Fällen handelt es sich jedoch nicht um die deutsche Originalfassung, sondern um Texte, die, um verschiedenste erdichtete Begebenheiten erweitert oder von der "marxistisch-leninistischen" Ideologie beeinflusst, das sog. "unterdrückende Feudalsystem" zeigen sollten, dessen Teil angeblich auch die Familie von Redern gewesen sein soll. Es kommen noch ältere Erwägungen dazu, die mehr den regionalen Sagen als der historischen Wirklichkeit nahe stehen.

Das Buch über das Adelsgeschlecht der Freiherren von Redern im Königreich Böhmen stellt nur einen Bruchteil der Geschichte der umfangreichen Großfamilie dar, die seit dem Mittelalter in vielen europäischen Ländern ansässig war. Trotz der Kürze ihres Aufenthaltes in Böhmen waren die von Redern im Bezug auf die Region und die Geschichte der tschechischen Länder insgesamt sicherlich kein unbedeutendes Adelsgeschlecht.

Übersetzt vom Milan Svoboda, sprachliche Beratung Günter Dischinger

ENGLISH SUMMARY

The book "The Redern Family" is based on the dissertation "The Rederns and Their World." The aim was to provide a complete, though obviously not entirely detailed, explanation of the role of the noble family of Barons of Redern in Bohemia between 1558 and 1621. The purpose of the book is to explain their social, political, cultural, religious and economic correlations with the closest region as well as with events in the Kingdom of Bohemia in the Early Modern Times in a way they have never been processed before. The text is based on the study of unpublished sources stored in the archives in the Czech Republic and abroad (Germany, Austria, Poland, Hungary). The author also drew on published private and official period sources (correspondence, diaries, memoirs, records of official and legal nature). He further took advantage of regional historical production and Czech and foreign professional literature. The text however does not thematically proceed solely from preserved 16th and 17th century sources relating directly to the designated family. In addition it takes interest in the subsequent evaluation of the Rederns in the works of German national historians and historiographers in North Bohemia until 1945. It takes into account the results of sectional investigations in the region in the second half of the 20th century. The methodology part of the text also presents other lines of research. It informs about problems that must be contended with in research as well as the interpretation of regional history by experts and laymen.

The book is divided into three major parts. The first section "To get to know, understand, appreciate," provides an insight into the methods of work and concepts of presentation in individual monographs by regional German historians. It suggests possible further elaboration of earlier research ideas, noting, however, also generally comparable performances of Czech historiography in the late 20th century. The second and the most extensive chapter "Time which came to a standstill - time which disappeared," offers a chronologically and thematically interlinked interpretation of the history of the Redern family after their arrival in Bohemia in 1558 until the confiscation of their property and the ensuing exile in 1621. It pursues the most outstanding personalities of the so called Friedland line of the Redern family. It assesses their political-administrative, cultural and spiritual achievements. The author seeks an insight into the intellectual world of the aristocrats, including their relationships to the nearest and more distant surroundings. The third part, "Memory and non-memory" shows the Rederns and their history in the images of playwrights predominantly of German and later also Czech background. It also includes evaluation of the Redern era in Bohemia and a brief discussion of other research areas, which enable the improvement of the knowledge about the family. In the final part "Sources of knowledge" all the archival collections in the Czech Republic and abroad that were used as well as the libraries are listed. Illustration appendices at the end of the book introduce important architectural monuments and their decoration, but also the tombs, portraits, and other artefacts created by the Redern family and incurred mostly in the period when they managed their domains in the years 1558-1621.

The main theme of the book, which the first part is devoted to, is the presentation of the history of the Redern family, originally from Silesia, in the supra-regional context. It tries to show how the predominantly local research by German historians and national geographers was conceived between 1763 and 1945. The dates are not selected randomly. The first one corresponds to the yet undervalued joint publication of the chronicle of the cities of Friedland and Reichenberg by Johann Karl Rohn, the chronicler of Baroque historiography born in Reichenberg. The second date represents the resettlement of the majority of the German-speaking population after the Second World War. That event meant a discontinuity of historical research as well as temporary or permanent loss of a lot of important information. The originally "professional" regional literature has naturally aged in terms of its content and methodology and become a source itself.

Up to the end of the first half of the 19th century romantic historical writing was mainly the work of priests, officials and historical topographers. The second half of that century brought the expansion of historical research supported by professional training (Dr. Hermann Hallwich can serve as an example) and the origination or rather establishment of regional historical collections, whose continuity was in many cases finished by the year 1945. The younger research generation is mostly represented by teachers from Reichenberg and its surroundings and partly by publicists since regional newspapers allowed a substantial part of their print space to local history. Expanding connections between the representatives of other research centres in Bohemia, Germany and the former Upper Lusatia slowly led to research "across the border", although not even this kind of research reached extensive forms and results. The turn of the "long" 19th century and the beginning of "modern era" is characterized by the creation of several extensive monographs of individual municipalities. They focus mainly on economic and politico-administrative history at the local level. The comparisons with other areas are not included because they were not required by the historical discourse at that time. Archivist Josef Bergl significantly contributed to national historical and geographical work. He arranged a family archive of Counts Clam-Gallas at Friedland castle. Along with its owner, Count Franz Clam-Gallas, they allowed German (local) and Czech (foreign) researchers (e.g. František Zuman, Josef Lukášek, etc.) access to it. The existing German scholarly projects and planned research were suddenly interrupted in the year 1945. In terms of the preservation and dissemination of expertise this meant serious loss which was never really compensated for.

The post-war transfer of the archival materials from Friedland/Frýdlant to Reichenberg/Liberec and then later to Tetschen/Děčín enabled their protection and new arrangement. On the other hand it also brought various constraints into research work. Despite the difficulties, one of the most significant achievements of the regional historiography is the study by Rudolf Anděl, who has focused on the Middle Ages and Early Modern Times. He thoroughly described, among other things, feudal nobility of the Friedland region or material culture of nobles in their residences. Further results of research on the history of Reichenberg and Friedland regions after the year 1945 were based more on chroniclers' locally oriented interests, ethnographic approach or they consisted of purely descriptive statements of little interpretative value. Cities of Reichenberg and Friedland had to wait for their new historical synthesis until 1996, or rather 2002. It shows clearly that in addition to long-term research in archives in Liberec and Dečín, or potentially in Prague, it is necessary to proceed to the comparison of individual areas at least at the level of the former Kingdom of Bohemia. Such a task has been carried out so far by historians of economic and social history in the 1990s. Work in other areas of research continued, for example in the grant project Gothic in Northwest Bohemia. The period of Renaissance in the region of North Bohemia was intensively studied by Polish researchers from Wrocław University. What also needs to be mentioned is the cooperation of Czech, German and Polish historians from "Euroregion Nisa", established in 1991. Their results presented at thematic conferences have also already been published.

At the beginning of the book, the latest results of the Czech historiography dealing with the nobility of the Early Modern Times as well as topics related to it in general are briefly reviewed. The author also presents ideas and questions for individual explorations, in other words for the continuation of the explorations at sectional levels of regional history, which up till now have either not been fully explained or neglected. This area includes not only the period of Early Modern Times but also the research itself, the history of historiography and its individual representatives and their ways of presentation, interpretation a comprehension of history.

Although the almost seventy years long operation of the Redern family in Northern Bohemia represents in fact only three generations, it was not, by historical coincidence, a peaceful period without problems. As soon as the Rederns bought property in Bohemia, the interests of King Ferdinand I Habsburg clashed with the succession ideas of the Barons of Biberstein, settled in Bohemia since the 13th century. After the so-called Friedland branch of the Biberstein family, originally of Saxon origin, became extinct, the Czech king declared their estates "extinct feud" (feud without an heir) and transferred them under the administration of the Royal Chamber of Bohemia. Frederick of Redern, one of the district administrators, who arrived in Friedland in 1552 to register their property in order to learn what the condition of the domain was, showed interest in the former Birbnštens' possessions. Ferdinand I felt obliged to him because he was his creditor and a loyal official appointed the first president of the Chamber of Silesia by the monarch. Several circumstances led Ferdinad I to sell the estates passed to the Crown to the Rederns. His effort to restrict the power of the Hohenzollerns in Ratibor and Oppeln by pledging Friedland and Seidenberg estates and finally selling them to the Rederns was not the only reason for his decision. A part of his policy was also to build a lasting support of the monarch's government in Bohemia, that several years before experienced Ferdinand's anger after the first revolt of estates (1547). The revolt was also supported by John and Charles of Biberstein.

The arrival of the Rederns into Bohemia is, in terms of time, related to the gradual purchase of the Oppersdorfs, Salhausens, the lords of Bünau and Georg Mehl from Strehlitz. Their dominions were found mostly in the border areas of the Kingdom of Bohemia. Despite the fact that the majority were not Catholic aristocratic families, they granted support to Ferdinand's policy both in the administration and in military. The last member of the Friedland line himself, Christopher of Biberstein, rendered the more facile possibility of obtaining Friedland and Reichenberg domains. In his will he did not name the only heir of the North Bohemian estates. The legality of the sale of these possessions to the Rederns was attacked by Charles of Biberstein as a relative and the representative of the Czech branch of the family. Despite numerous interventions with Bohemian nobles and despite the opinions of foreign university masters, Charles of Biberstein did not live to see his alleged birthright exercised. The litigation took place between 1558 and 1588, but neither Maximilian II nor Rudolph II changed the initial opinion of Ferdinand I in the case. After thirty years, Biberstein had to settle for compensation without any further claims to the domains.

The then holders of the domains were Melchior and Christopher (I) of Redern, sons of Frederick of Redern and Salome, born of Schönaich. The early deaths of their siblings allowed them to divide their share of administration into Friedland and Reichenberg in Bohemia and Seidenberg in Upper Lusatia. Thus two capitals were established, if only for a transitional period of time. In Friedland a castle was completed and only at the turn of the 16th and 17th century, a new Renaissance castle with a chapel was built. In Reichenberg, the construction of the castle building began already in the 1680s. Save for minor exceptions, the names of the builders (architects) remained forgotten, just as the patterns that shaped the form of both sites failed to be accurately identified. Generally it is assumed that Lausitz and Silesian Renaissance styles, which the Rederns and their relatives knew from the places of their original home in Silesia, were used. Only new surveys of the history of building construction from the 1990s enabled to specify the dating of the completion of the reconstruction of Friedland castle and at the same time led to the discovery of Rederns' gallery of coats of arms which, although not documented in sources, was well preserved. Its identification indicates the interconnection of the Rederns with mainly the Silesian and partly also with the Lusatian and Saxon families. The demonstration of antiquity in the line of descent was once again repeated in the decoration of Rederns' mausoleum in the town church in Friedland. This reinforced both the family tradition and ancestral memory, as well as awareness of the ancient nobility.

The Rederns did not restrict their building activities solely to their own representation in the settlements, but they founded several churches, equipped them with furniture, provided church administrators and musicians. Although the knowledge about the structure of the "court" society and the servants at Redern settlements is yet incomplete, apparent links to the feudal nobility in the region (the Friedland region) can be seen. It is likely that the Rederns "inherited" feudal nobles from the Bibersteins. Also in the framework of social relations and in the so-called client system, they took them over as their officers and "court" servants. References to them regarding their paying homage to the new nobility, funerals, their wills and inventories of estates, and also litigations and contracts between them serve not only as the sources of knowledge about them, but they also represent a small insight into the system of behaviour which the Rederns applied to their subjects. An independent share of the provincial offices, whether real or only in preparation, was reflected in the effort to buy their own settlement in the place of the provincial assembly of estates. A house in Prague was acquired by the Rederns from Friedland only in 1608. It can be linked with the effort of Catherine of Redern to procure for her son Christopher (II) premises which would be representative enough for the accommodation and reception of visitors in the case of court services to the ruler Rudolph II.

The Redern family in Bohemia are best represented from the 1580s to the 1620s by three distinctive persons, although there may be a certain "perspective distortion" caused by the incompleteness of sources. It is, however, probable that the opportunity to enter into the history of the family was granted only to those who lived to a ripe age. The three representatives are: the second youngest son of Frederick, Melchior of Redern, his wife Catherine, born Schlick, and their only child Christopher (II) of Redern. They are given the largest space in the book.

The personality of Melchior of Redern had already drawn the attention of his contemporaries. Despite the seemingly quiet entrance into the European local struggles, this noble managed to establish himself in the service of Archduke Maximilian of Habsburg. Since the beginning of the Fifteen Years' War, whose end he did not live to see, Melchoir was a warlord of Emperor Rudolph II. His military tactics, adopted over a quarter century of fighting at various places from the Netherlands to Moscow, helped the imperial troops achieve several victories over the Turks. His rank grew from a colonel to the office of the Imperial Council, the General Field Marshal and the President of the Court Martial Board. Although Melchior was a Lutheran, he probably did not encounter any complications at the imperial court, perhaps also because he spent most of his time in campaigns and battles and was indifferent to intrigues of the court. Melchior's reputation as the hero of the fights against the Turks was partly determined by the contemporary "propaganda", whose subject matter he passively became, but which he himself helped to create and spread. The first type of media coverage is represented by leaflets distributed all over European countries (including France and England) or private or published notes and commentaries of Czech writers (Dačický of Heslov, Vodňanský of Uračov, Paprocký of Hlohol). The deliberate stamping of the commemorative medal and the introduction of the Oradea's Day was the second way of Melchior's representation. Both the mentioned historical facts are interrelated with Melchior's greatest life achievement, which was the successful defence of the Fortress of Oradea Mare (Grosswardein) in the six-week-siege by the Turks in 1598. Although Melchior had already had similar experience from the sieges of the cities of Györ, Dotis, Pápa, Hatván and many other fortresses in Hungary, Oradea Mare became the peak of his military career. The silver medal with Redern's bust and a brief explanation of his victory at Oradea, probably stamped in Silesia, was only a small object serving for representation. Melchior and his wife Catherine introduced thanksgiving for God's favour in the form of the Oradea's Day, celebrated as a common religious and secular celebration every year in all of their dominions. This unique festivity with its anti-Turks overtones reminded of the need for good Christian life in areas geographically relatively distant from the actual battlefields. His goal was to relieve the "homeland" from pagan danger and to protect it from destruction by pagans. While at the domains of Friedland and Reichenberg the holiday did not last to the end of the Rederns' reign and ceased to exist probably right after the Battle of White Mountain (1620), in Seidenberg it was still celebrated in 1654. After the last-mentioned victory and as its result Melchior was dubbed a knight in Prague in 1599, together with Adolf of Schwarzenberg, and received a financial reward from the Emperor Rudolph II in 1605.

The anti-Turkish propaganda was also enhanced by humanistic literary production. Praising poems appeared both during and after Melchior's life and they were written by Caspar Dornavius, Martin Braschius, Johann Černovický, Johann Weidner and Martin Mylius, among others. Musical production was not left out, too. Two extant compositions by a Reichenberg musician, Christoph Demantus, a later significant composer in Freiburg, are the proof. He did not dedicate it to Melchior directly, but responded to the numerous imperial victories over the Turks. The dedication was addressed only in 1609 to Melchior's son, Christopher of Redern. It is likely that at the beginning of his studies also Demantius used the donation which the Rederns offered to support studies of financially insecure but talented students at universities abroad. The fact that the Rederns founded the first court orchestra in Friedland and Reichenberg already at the beginning of the 17th century has been laid aside so far. Its music production - unlike the names of musicians - is not known.

Melchior of Redern paid exceptionally close attention to the management of his domains. For the periods of his absence he authorised his wife Catherine and competent officials. In addition to drawing loans he paid the field expenses from the financial background of their estates. He could use not only the yields from the support of crafts, the establishment of overhead estates and the collection of "Turkish" taxes or loans from relatives from Silesia, Upper Lusatia and Saxony and from feudal nobles and burghers, but also money, which was brought by the mining of tin and copper under the ridges of the Jizera Mountains. This led to the foundation of the town of Neustadt (an der Tafelfichte) in 1584. Melchior granted it certain rights related to the judiciary, local government and economic privileges. The source of inspiration leading to the quantity and types of powers granted has not been discovered so far but it is apparently connected with the German environment of mining sites in and around Joachimsthal.

His concern for the safety of the domain was demonstrated in the publication of "police rules" in 1597. In this way he followed not only in contemporary fashion of "social disciplination" of subjects, but also supported the religious provisions of the 1580s. At that time he appointed Martin Nussler the Lutheran superintendent, who at the same time became the supervisor of schools in all the three domains. Alleged religious, or rather Lutheran intolerance towards Catholics was supposed to be the cause of the closure of the famous pilgrimage place of Marian devotion in Haindorf. Fractionally preserved correspondence from nobles Lobkovic, Svatava, and from King Rudolph II includes a request for the Rederns to reopen the church for pious pilgrims. Previous interpretations of the problem clearly assumed that the Rederns did not wish Catholics any good. Rederns' care of spiritual and earthly matters together with religious and security arrangements at their domain show a more plausible explanation: the closure of the church for Catholic pilgrims occurred not because of Lutheran intolerance, but as a consequence of the "social and disciplinary" efforts of the owners of the domain. The implications of the "age of confessionalisation" must not be ignored. It is suggested by the concept of the response to Rudolph II and other advocates for the opening of the church. The Rederns clearly expressed the fear originating from the previous experience that a large number of pilgrims represented a threat to morals and community safety. The supervision over the safety was hindered by natural conditions, namely the dense forests of the Jizera Mountains, harbouring dangerous individuals. Thus it really did not have to be just a conflict of the confession of faith. This would be in line with Catherine of Redern's obligingness when she opened Haindorf church for a private visit of nuns from the monastery in Lauban in the early 17th century. Catholic historiography, however, always interpreted the behaviour of the Rederns in connection with the closure of the church in Haindorf categorically. This concept was then transferred into the current regional education and it successfully continues.

During the life of Melchior of Redern one more controversy was settled. It was not that of the previously mentioned Charles of Biberstein, but a border trial of disputed borders of the domains of the Rederns and the Smiřický in Jizerka. The dispute was settled in 1591 based on compensation which Melchior paid his neighbour. Other long-term and costly trials are not known in his life.

Melchior of Redern gained respect and admiration of his contemporaries and so was the case after his death. Before a splendid funeral took place, an autopsy was performed and the embalming of the body of the deceased, who did not die at home, but in Německý Brod (Deutschbrod). Municipal accounts show a three-month preparation for the funeral. The description of the funeral ceremony was recorded in an extensive funeral sermon in early January 1601 by priest Martin Nussler. The need for community representation proportional to the glory of the deceased led to the need to hold such a funeral, which can be compared with the subsequent mourning ceremonies at the funerals of Peter Vok of Rožmberk (Rosenberg) and Albrecht Václav Smiřický of Smiřice. The valuable Redern's sarcophagus of tin, unlike its description, was not preserved. The appearance of "Castrum Doloris" from Friedland Church is also unknown. The existence of his posthumous portrait has remained concealed so far not only for the history of Czech Renaissance Art. His widow Catherine had a painting created and hung it in the Church of Retrieval. It was a capacious funeral painting of the deceased on a funeral horse with numerous symbols represented by the present figures and a Latin praising poem by Bernhard Fuess.

The death of Melchior of Redern in 1600 ended the stage of comparatively placid, but planned development of the domain. Almost an eleven-year-guardianship of the widow Catherine continued the trend of the expansion of the family wealth, but it can definitely not be characterized as peaceful. Catherine of Redern exchanged the role of a faithful wife and mother for the position of a lonesome widow and the administrator of the domain. Melchior's will appointed apart from the countess two more co-guardians. Soon after Melchior's death a conflict with one of them, Hiob of Salza, a royal official in Upper Lusatia and Catherine's nephew, broke out. The dispute lasted for eight years and ended with Hiob's failure. The motives which led to Mr Salza's accusations that the widow did not take good care of her son's property are not clear. The effort to take over the administration from a man who is socially superior a woman cannot be excluded as a motive. However, it is also possible that Hiob seriously worried about the future of the domain, whose guardian exhibited intense building activity. Between 1601 and 1611 she had two castle chapels built and a City Hall in Reichenberg, she established a hospital for the poor, founded several new churches and, moreover, decided to build her husband a splendid tomb. A concern of the attentive co-guardian therefore cannot be excluded regarding the financial possibilities and limits of Redern's possessions. Due to the extensive countess' promotion of business in the field of glass industry, iron processing and textile production, it is more likely that the conduct of Baron of Salza did not have to be motivated by concerns about the financial bankruptcy of the Redern's estates, but rather by his personal benefit.

Catherine of Redern was involved in several other lawsuits. An almost ten-year-long conflict with burghers with the right to brew beer became really intensive. The Countess was their rival because of the products from the Castle Brewery. The cancellation of citizen privileges forced the burghers of Friedland to complain to Emperor Rudolph II and then to Matthias von Habsburg. In some cases, Catherine of Redern probably chose harsher ways of action than normal, which resulted in disgrace to herself and her son from the burghers of Friedland. They complained about her and both Nussler, who has already been mentioned, and Friedland's writer Johann Philippi asked wealthy nobles for protection. The Countess imprisoned him for several months. In contrast, in Reichenberg she was respected by burghers, who were probably given more privileges than the ones in Friedland. This provided the basis for the more promising development of Reichenberg over Friedland.

Economic conflicts were not connected only with the Rederns' domain, but German regional historians did not pay much attention to those other cases. The omission of similar disputes in the Kingdom of Bohemia caused that the 19th and 20th centuries created the image of "evil Catherine", whose aim was to deprive burghers of their rights and torture them with pleasure. This interpretation was further supported by the local temporary legends. The Countess, nevertheless, did not start the conflicts for her own pleasure, and often sought a compromise. Her efforts to settle the dispute out of court negotiations and find a peaceful solution were connected with the so far unknown intention to marry off her son Christopher to Magdalena of Schafgotsch, a noblewoman from Silesia, which could have yielded the disputed territory in the Jizera Mountains. Her effort did not bear fruit due to the apparent indifference of the addressed family. Another lawsuit consisted in an alleged thirty years unpaid debt by Catherine's husband Melchior and his brother Christopher (I) of Redern. The lawsuit was likely to be provoked by the Countess' brother-in-law, Frederick of Schleinitz in collaboration with John Mazanec. The two years long legal process resulted in the exoneration of Catherine of Redern and the removal of the obligation to repay the debt that never existed. The widow came into her own and her son's rights and she proved that she was the victim of fraud of two nobles, which was preceded by blackmail from her brother in law.

Catherine of Redern, except for farming and raising her son Christopher, conceived a bold, expensive and in terms of its implementation in the Czech Republic so far an unprecedented plan: to embody the posthumous pomp of the deceased spouse into a monumental tomb. This achievement of funeral architecture, which was really exceptional in the Czech lands, was built in the years 1605-1610 as a result of ideas of its submitter and the author, Gerhard Heinrich. The burgher of the Silesian Breslau came from the Netherlands. A newly found initial sketch of the design of the mausoleum shows that the tomb could have been more modest, limited only to the personification of the glory of the deceased leader (similar to for example the tombstones of Nicholas Pálffy, built at the same time). Eventually, however, the creator, both "inventor and sculptor" in one person, extended the concept of a funeral monument to the family mausoleum. He set it up with three fully plastic life-size bronze figures, namely by statues of Melchior, Catherine and Christopher (II) of Redern. While the current Czech and German Literature sufficed itself with a formally stylistic analysis of the mausoleum, and expressed surprise over the price paid (reportedly almost 40 000 gold), other ways of interpretation of the monument remained unnoticed. These include 1) the presentation of the family's antiquity in a heraldic genealogic program in the form of a heraldic labels (now preserved incomplete), 2) depiction of the ideal family relations by means of Latin verses by all participants in the family fame, 3) celebration of the anti-Turkish fighter and his military exploits and victories of the years 1593-1600 and 4) the method of jurisdiction of the genus confessional statement with regard to the selection of biblical figures, representatives of heroism as adumbrate of the Redern's Christian life. The choice of the family burial-place meant the follow up in the tradition of the first generation of Rederns who came to Bohemia. It can be interpreted as the confirmation of Friedland as the "residential" city. While the crypt in Friedland remained stipulated to the Rederns, Reichenberg city became and was probably supposed to continue to be the burial ground of the Schlicks. Previous surveys of the tomb in Friedland from 1808 - 1908 proceded according to the custom: quickly, unprofessionally and apart from a few exceptions without picture (photography, drawing) documentation. They were not accompanied by any anthropological investigation with the exception of extraction of a few items and remains from the coffin of Melchior of Redern.

The construction of the family mausoleum made Catherine of Redern famous although the regional researchers did not perceive the content of the Latin verses about erecting the tombstone as a "proof of love and marital fidelity," but interpreted it as the expression of Rederns' "pride". Fractionally surviving correspondence suggests that Catherine of Redern did not remain only a widow faithful to her husband "to the grave." She was also a caring mother, devoted sister and aunt, for whom the care for fellow human beings was more than predetermined and expected fulfilment of the female social role.

When Christopher became the leader of the domain, the essence of the administration of Friedland, Reichenberg and Seidenberg did not change significantly. Young Redern too came into conflict with the Friedland inhabitants: this time with drapers. The dispute was resolved rather decisively and in favour of the townspeople. During Christopher's reign the construction development was not as strong as during the reign of his parents. In accordance with Melchior's will, Christopher received education at schools in Bohemia, Upper Lusatia and the University of Heidelberg. He did not acquire such experience as his father Melchior, who stayed on the "cavalier trip" in Paris and Italy, where he studied at Padua University. Christopher of Redern went on his one-year "cavalier trip" at a time when the travelogue by Frederick of Dohna was written. It is therefore possible to find out what condition he found the Italian country in. The extant accounting journals enable the researchers to arrive at a general idea of what young Christopher saw and with whom he met. His trip was financially supported by his mother Catherine, who was in contact with the families of Peller and Viatis in Nuremberg. Young Christipher stopped by these families on his way to Italy and back. It is impossible to say to what extent his experience was reflected in the care for the domain. It was probably not reflected in the decoration of his residences, as can be expected in the case of his father Melchior. He could - but also through the inspiration from very different environment - have influence over the content of the themes that exceed the normal decoration of the castle residences. It concerns, for example, the themes of in the 20th century newly discovered and restored sgraffiti of the castle courtyard in Friedland. Their concept does not remain solely dependent on the contemporary art convention and conventional wisdom taken from the samplers. Images from the castle courtyard show an intimate insight into Redern history; into the experiences of Melchior of Redern at St. Bartholomew's night in France in 1572, where he was just staying with his brother Christopher on their "cavalier trip."

The estate administration, led by Christopher (II) of Redern, was reflected for example in the instructions, written in 1615 for the castle administrator. The efforts to protect the "homeland" are evident in 1611 during the defence of Prague against the invasion from Passau. The worry about Redern's house in Malá Strana (a part of Prague) cannot be ruled out. Young Redern apparently tried to win the favour of Matthias of Habsburg at the occasion of his enthronement. He, however, did not stay at the permanent service of court for Rudolph II in Prague or King Matthias in Vienna. Further participation in the defence of the "homeland" in 1618-1620 brought the unwanted: Redern was, like his kinsman, Joachim Andreas Schlick, denounced as a rebel. He lost "honour, throat and estates". While Schlick resorted to the seeming safety of the castle Friedland, he was captured right here, at the northernmost Redern's Bohemian residence, and interned in Dresden. He was executed at Old Town Square in Prague in June 1621. Christopher of Redern remained hidden at the Seidenberg domain. After unsuccessful efforts to obtain the property in Bohemia back, after repeated interventions by the Elector of Saxony Johann Georg and other influential personalities, Redern tried to achieve his goal by force. He damaged the property which was bought as confiscated property by Albrecht of Valdštejn (Albrecht von Waldstein). In 1625, however, Redern certainly did not cause a "popular uprising" as claimed by German and later repeated by Czech historiography. Anathema and the subsequent judgement on Redern were the portend of the confiscation of the last Christopher's domain, Seidenberg. Redern's house in Prague was bought by Heřman Černín of Chudenice, the Friedland and Seidenberg domains were affiliated with the domains of Albrecht of Valdštejn and Seidenberg was bought by Christian of Nostitz in 1603. Redern maintained contact with other exiles in the German lands, and also in Saxony and Berlin. A fraction of his correspondence with Heinrich Matthias of Thurn in 1625 was preserved. In the following years Redern moved around Europe with anti-Habsburg coalition troops. He did not use Czech exiles' return to Bohemia in 1631-1632 probably because his estates were held by Albrecht of Valdštejn. The last Redern's arrival at Bohemia was affected, or supported by a short-term occupation of Reichenberg and Friedland by the Swedes from May 1639 until the early spring 1640. Christopher of Redern returned to Bohemia from Polish Hermsdorf, the estate of his wife Magdalena of Hundt. The three surviving letters from 1639 indicate not only the frame of mind of the writer, but offer a remarkable insight into the exile's thinking about himself and his subjects. Redenr's arrival at the former domains can be dated back to early December 1639, the departure then to February 1640. His domain was confirmed for a short time by a charter of Swedish General Banner as the Royal Swedish Crown Estate. It is not clear what the force of this promise for Redern was and what attitude the former and new subjects had to Redern.

Christopher (II) of Redern returned to Poland, to the residence of his wife, who died in early 1641. A fragment of reports on the exile's life was preserved in the David Arndta's funeral sermon over the deceased. More information about him has not yet been found. Together with Redern the epoch of Lutheran piety as a continuation of the reformist learning, which was advanced by the Bibersteins on their domains in the north of Bohemia from the 30s of 16th century, was completely closed. The Rederns followed the Birernštejns also in the advanced management. In the next half-century they managed it without a high level of debt or bankruptcy. In this way they prepared an excellent starting point for the economic base of the dominions of Albrecht of Valdštejn. Thanks to him the importance of the city of Reichenberg increased. In terms of its linen production and export, Reichenberg later completely overshadowed not only the once promisingly developing Friedland, but also all other municipalities in the region.

Czech historians have almost not reflected so far on the medieval and early modern semantic change of some commonly used, but historically changing words. This interest therefore became a part of the research on the Rederns. Several uses of the word "homeland", occurring most often at a time of danger (Melchior used it at the time of the Turkish wars) or loss of land (Christopher of Redern as an exile) led to the question of what exactly the nobles or burghers could understand in this term. The clarification in the modern sense can be found in linguistics, sociology, philosophy and legal science. The transformation of the content of the word "homeland" is evident from the Middle Ages until the 20th century. The study of some editions of earlier Czech literature, such as chronicles, travelogues, memoirs and poems, showed that the definition of "homeland" can not be formulated. While for the townsmen "homeland" was also a birthplace, the city, exceptionally, the Czech Kingdom or Bohemia in general, for the nobles and aristocrats such an answer is not found. A double earthly homeland, namely Bohemia and Moravia (e.g. Charles the Elder of Žerotín) also appears. Unlike in the Middle Ages, in the Early Modern Times the concept of "homeland" as the kingdom of heaven is almost not found. For exiled noblemen the "homeland" itself appears only seemingly as an accessory to the possession and dominions. It seems to be rather a socio-psychological category, or from the modern viewpoint, a sociological construct that is strongly linked with the proximity of people, environment, and memories of the place of childhood, adolescence, or home in general. The resolution of the concept of "homeland" is as problematic as the word "exile (expatriate)" and "emigration". Was a nobleman whose estates, for example, exceeded the borders of the kingdom of Bohemia, thus one territorial unit, into Upper Lusatia, thus in another country. Is this still an "exile"? And under what circumstances? It is this "straddle" between countries that provides some doubts about the possibility to categorize and precisely define the terms.

The last part of the book, entitled "Memory and Non-Memory" describes an area which has not yet been reflected in literary history. It includes dramas, novels, short stories or poems which are about the Rederns. In German national historical and geographical production it includes dramas of the first quarter of the 20th century. The legends which were written in the 19th century became in the first half of the 20 century variously modified. The Rederns are presented in them mainly by Catherine of Redern, whose sinister picture was ensured by the regional national history in the 19th century. A novella by a German expatriate from the 1980s dealing with the exile Christopher of Redern is an exception. While the local German production depicts the Rederns as the Germans, in the Czech production they can play the part of nobles defending national (Czech) interests. This is true at least in the voluminous historical novel by J. Svátek from the third quarter of the 19th century, including an unexpected conclusion. In Czech literary production, the Rederns also appeared in the work of V. Klicpera and to a small extent J. Vrchlický. In the second half of the 20th century, they received attention in the form of Czech variants of local legends. In many cases, however, they were not the original German versions, but texts full of fables and ideological drive highlighting the "oppressive" feudal system, whose part the Rederns were said to be.

The book about the family of Barons of Redern in the Kingdom of Bohemia covers just a fragment of the extensive family settled in many European countries since the Middle Ages. Despite the brevity of their stay in Bohemia, in terms of the region and the history of Czech lands, they are certainly not an insignificant family.

Translated by Renata Šimůnková

Translator's note:

Place names: the current Czech names are, where it was possible, replaced by the former German names, other place names are in English if a well established name of the place exists or in Czech .